Aus "Straßennamen in der Stadt Verden"Es sind in dieser Straße keine Erhebungen vorhanden, die wohl diesen Namen rechtfertigen können, aber zu der Zeit, als die Straße angelegt wurde, bestanden noch andere Bodenverhältnisse. Der Magistrat beschloß 1857 die Errichtung eines Weges an der Südwestseite des Bahnhofes, weiI Zimmermeister Campe dort ein Haus im Feld gebaut hatte. Das Land westlich der Bahnstrecke, also dort wo heute die Bergstraße verläuft, war ein Ausläufer von Sandhügeln, sie wurden Berge genannt. Zwar hört sich das gewaltig an, aber das ist von alters her so gewesen. Am Ostrand der Stadt gab es unter anderem den Planenberg. Ostwärts des Bahnhofs zeigt noch heute der Steilhang das alte Bild. Südlich davon liegt der Mühlenberg. Diese Flurnamen sind schon früh urkundlich erwähnt (Windmühlenberg 1572, 1651 und Planenberg 1756). Beim Bau der Eisenbahn (1846-1847), die Eröffnung erfolgte am 12. Dezember 1847, wurden diese Sandhügel an der Stadtseite abgegraben, um den Schienenstrang eben verlegen zu können. Dabei mußte die auf dem Planenberg stehende Windmühle auf ihren früheren Standon zum Mühlenberg zurückverlegt werden. Von der Westseite des Planenberges wurde bereits 1841 Sand zum füllen des Wallgrabens am Johanniswall abgefahren. Die damals bei der Namensgebung für die Bergstraße angestellten Überlegungen sind leider nicht überliefert. Wir können annehmen, daß die „Bergstraße“. die „unterhalb" des Mühlenberges liegt, die Erinnerung an die alte Bodenform bewahren sollte, Straße am Berg wäre auch passend gewesen. Die Bebauung der Bergstraße wurde erst 1872-1877 fortgesetzt. Auch hier, wie in vielen anderen zu der Zeit errichteten Straßen der Stadt, waren die Erbauer der kleinen Häuser fast nur Zigarrenarbeiter, die wiederum an Kollegen des gleichen Standes Räume vermieteten, war doch die Fabrik in der Georgstraße gleich um die Ecke. Da die Straße 1891 noch keine Straßenbeleuchtung hatte, wandten sich die Bewohner an den Magistrat: „. . . Wer einmal zur Abendzeit die Bergstraße passiert hat, wird eingestehen müssen, daß solches, zumal genannte Straße noch nicht einmal gepflastert ist, mit Lebensgefahr unbedingt verbunden ist." |