Aus "Straßennamen in der Stadt Verden"Die hannoversche Königin Marie. Prinzessin von Sachsen-Altenburg, seit 1843 mit dem blinden König Georg V. verheiratet, wurde 1853 mit der Benennung der Marienstraße geehrt. Verden war damals eine Kreisstadt im Königreich Hannover.
Mit der Bebauung dieser Straße wurde 1854 begonnen. Der Maurermeister und Bürgervorsteher Meyer erbaute ein Haus, das die Nummer 1 erhielt. Die Pflasterung der Straße begann 1890. Von der Ecke der Hospitalstraße bis zur Windmühlenstraße war zwischen der Marienstraße und dem Nikolaiwall der Exerzierplatz der Garnison. Heute stehen auf diesem Platz die 1952 erbauten Häuser der nördlichen Seite der Windmühlenstraße und das Vcrsorgungsamt.
Eine parkähnliche Grünfläche, das sogenannte Böselager'sche Grundstück, liegt an der Marienstraße. Vor einigen Jahren reichte die Zigarrenfabrik von Engelhardt und Biermann ebenfalls bis an diese Straße.
Das Verdener Adreßbuch von 1888 verzeichnete in der Marienstraße schon 22 Häuser, darunter zwei Bäckereien und zwei Schankwirte. Das größte Haus an dieser Straße war an der Ecke Südstraße das ehemalige Einquartierungshaus, später Berufsschule und heute Kreismusikschule. Bis 1902 waren Truppen der Garnison hier untergebracht.
Noch heute ist eine sehr unterschiedliche Häuserqualität in der Marienstraße zu erkennen. Vom Holzmarkt bis zur Georgstraße war der „bürgerlichc"TeiI. Die Grundstücke lagen zum Teil im Grünen, einige Meter von der Straße entfernt. Die Häuser im südlichen Straßenzug wurden eng aneinander gebaut, sie wurden größtenteils von Arbeitern errichtet. Zu erwähnen ist an der Marienstraße/Ecke Windmühlenstraße eine große alte Ulme, die als Naturdenkmal geschützt ist. |
