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Erläuterungen zu: "Zollstraße"

Strassenbezeichnung:Zollstraße
   

Aus "Die Häuser der alten Stadt Verden und ihre Besitzer"

1612, An der Abzweigung von der heutigen Ostertorstraße Haus-Nr. lt. Croupp-Plan 297 hing das "Zollbrett" mit dem Zollgebührenverzeichnis, s. Stadtansichten von 1663
genaue Quellenangaben

Aus "Straßennamen in der Stadt Verden"

Bischof Erpo erhielt 985 vom Kaiser Otto III. unter anderem das Zollrecht verliehen. Seit dieser Zeit wurde früher in Verden von diesem örtlichen Rechtrege Gebrauch gemacht. Ein Zollabkommen zwischen der Norderstadt, der Süderstadt und Bremen ist aus dem Jahr 1295 überliefert und von vielen Bischöfen sind erlassene Zollbestimmungen, darunter auch der Brückenzoll aus dem Jahr 1220, bekannt. Aber alles das hat mit der Namensgebung der Zollstraße nichts gemeinsam.
Weit vor der Stadt, denn diese reichte bis 1800 nur bis zum Ostertor nach Osten, -also ungefähr bis Kreuzung Sandberg / Johanniswall, hing für Verden das Zollbrett. Mitten im Feld, heute an der Kreuzung Ostertorstraße / Zollstraße, war auf einem dort aufgehängten Brett zu lesen, was und wie in Verden zu verzollen war. Dieses Brett - es hing an einem galgenähnlichen Gestell - hatte seinen Standort an einem der Haupthandelswege, die durch Verden führten. Hier traf die von Lüneburg kommende Straße, die weiter über die Aller nach Westfalen führte, mit einer Straße zusammen, die von Bremen her die Stadt Verden umging und sich in das Heidegebiet zog. Abgebildet ist das Zollbrett auf einem Bild aus dem Jahr 1663, am oberen Bildrand. Später war an dieser Stelle - sowie heute noch - die Gastwirtschaft „Zum alten Zollhaus". Hier war wohl eine Zollerhebungsstelle.
Die Zollstraße wurde bereits 1612 erwähnt (Rübekamp). Bis zum Ausbau einer festen Straße dauerte es aber noch sehr lange, es waren lediglich die Fahrspuren der Pferdefuhrwerke vorhanden. Das erste verzeichnete Haus war das heutige Gasthaus, es wurde um 1800 erbaut. Zögernd folgten erst um 1850 weitere Häuser. Wann das „Zollhaus" errichtet wurde, ist nicht bekannt. Den Zustand der ungepflasterten Zollstraße beschrieb Zimmermeistcr Campe in einer Eingabe an den Landrat vom 12. Dezember 1866: „... ist nicht gepflastert und alljährlich im Frühling und Herbst so grundlos, daß niemand die Straße mit gewöhnlicher Fußbekleidung passieren kann. Es ist schon mehrfach vorgekommen, daß Damen die Schuhe, und Kinder ganz im Schmutz steckengeblieben und durch meine Leute herausgeholt sind. Beladene Wagen können die Straße ohne Vorspann nicht passieren... Seit zehn Jahren habe ich vergebens den wohllöblichen Magistrat gebeten, die Straße in passierbaren Stand zu setzen... die Straße wird nicht angerührt."
Die Zollstraße war bis vor wenigen Jahren eine enge Straße, die Parkplätze gehörten zum Kasernenbereich und waren durch eine hohe Mauer von der Straße getrennt.
genaue Quellenangaben



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